17.12.25 –

Herrieden. Am 13. Dezember 2025 war der Bundestagsabgeordnete Niklas Wagener (Bündnis 90/Die Grünen) zu Gast beim Ortsverband Herrieden und Umgebung. Das Sprecherteam des Ortsverbands, Jakob Hörauf und Franziska Wurzinger, hatte den Grünen-Politiker aus Aschaffenburg zu einem Tag mit Gesprächen über Wald, Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung eingeladen.

Niklas Wagener ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt seine Fraktion unter anderem im Verteidigungsausschuss sowie im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat. In seiner politischen Arbeit setzt er sich insbesondere mit wald-, agrar- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinander.

Der Nachmittag begann mit einem Besuch im Wald bei Elisabeth Limbacher und ihrer Familie. Gemeinsam pflanzten die Anwesenden 53 Bäume, vorwiegend Vogelkirschen, um einen klimaangepassten und zukunftsfähigen Wald zu fördern. Wagener hob die zentrale Rolle des Waldes im Kontext des Klimaschutzes hervor und betonte die Bedeutung standortgerechter, klimaresilienter Baumarten. Zudem ging er auf die Rolle der Jagd ein, um Wildbestände so zu regulieren, dass natürliche Verjüngung und gesunder Baumaufwuchs möglich sind.

Wagener erklärte dazu:
„Unsere Wälder stehen durch die Klimakrise massiv unter Druck. Deshalb müssen wir heute die richtigen Entscheidungen treffen: klimaresiliente, standortangepasste Baumarten pflanzen und gleichzeitig durch angepasste Wildbestände dafür sorgen, dass sich der Wald auch natürlich verjüngen kann. Nur so bleibt er langfristig stabil und leistungsfähig."

Begleitet wurde die Pflanzaktion von zahlreichen Mitgliedern und Kandidierenden des Ortsverbands sowie von Sophia Göppel-Kraft, Landratskandidatin der Grünen. Sie unterstrich die Bedeutung des Rohstoffs Holz für die regionale Wirtschaft und das Handwerk. Göppel-Kraft betonte:
„Unsere Wälder sind nicht nur ein zentraler Baustein für den Klimaschutz, sondern auch eine wichtige Grundlage für die regionale Wirtschaft. Der Rohstoff Holz spielt für viele Betriebe vor Ort eine große Rolle – umso wichtiger ist es, dass wir unsere Wälder nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschaften, damit sie auch in Zukunft ihre ökologischen und wirtschaftlichen Funktionen erfüllen können."

Am Abend folgte ab 18 Uhr eine offene Diskussionsveranstaltung, zu der Jakob Hörauf, Sprecher des Ortsverbands und Jugendbeauftragter der Stadt Herrieden, gemeinsam mit Niklas Wagener insbesondere junge Menschen eingeladen hatte. Unter dem Motto „Real Talk bei Pizza und Punsch" stand die aktuelle Debatte um Wehrpflicht und alternative Gesellschaftsdienste im Mittelpunkt.

In der Diskussion machte Wagener deutlich, dass er eine Rückkehr zur klassischen Wehrpflicht kritisch sieht. Stattdessen sprach er sich für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle jungen Menschen aus, in dem unterschiedliche Formen gesellschaftlichen Engagements – etwa bei der Bundeswehr, im Bevölkerungsschutz, in sozialen Diensten oder im Umwelt- und Klimaschutz – gleichwertig nebeneinanderstehen. Ziel sei es, Verantwortung zu stärken, ohne junge Menschen auf einen rein militärischen Dienst festzulegen.

Rund 30 überwiegend junge Teilnehmende beteiligten sich engagiert und differenziert an der Diskussion.

Hörauf resümierte:
„Es ist mir wichtig, aktuelle gesellschaftliche Themen offen und auch kontrovers zu diskutieren. Die Beteiligung und Differenziertheit der jungen Menschen zeigt, wie bewusst sie sich mit diesen Fragen auseinandersetzen und welchen Diskursgeist sie mitbringen."

Der Ortsverband Herrieden und Umgebung bedankt sich bei allen Beteiligten für den gelungenen Austausch und das große Engagement.