Ortsverband Windsbach

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Wirtschaftsplan 2022

Bericht aus der Sitzung des Werkausschusses

02.02.22 –

Windsbach. Die Werkausschusssitzung fand im großen Sitzungssaal des Rathauses in Windsbach statt. Vor der Sitzung wurde ein Corona-Test durchgeführt.

Auf dem Programm stand der

  • Wirtschaftsplan der Stadtwerke Windsbach für das Jahr 2022,
  • eine Vorstellung der geplanten Investition der Stadtwerke in Infrastruktur,
  • ein detaillierter Einblick in den Status der Windsbacher Infrastruktur im Wasserbereich.

Im ersten Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung gab es von Herrn Möbius und Herrn Buchinger eine sehr detaillierte und sehr gut ausgearbeitete Darstellung der Situation „Wasser“ in Windsbach. Durch die jetzt nach und nach durchgeführte Datenpflege lässt sich die Windsbacher Infrastruktur sehr anschaulich darstellen. Neben der exakten Lage aller Wasserleitungen ist auch die Ansicht nach Installationsjahr der Maßnahme (Rohrverlegung in den 70ern, 80ern, etc. Jahren) und auch das verwendete Material der Rohrleitungen per Mausklick darstellen (Grauguss, PVC, etc.) ersichtlich. Der große Vorteil hierbei ist, dass sich auf einen Blick notwendige Infrastrukturprojekte erkennen lassen, wie z.B. die Erneuerung der veralteten und sehr schadensanfälligen Grauguss-Rohrleitung in der Ludwigstraße (Erneuerung ist geplant) und Kolbenstraße. Die Stadtwerke können auf dieser Basis Projekte priorisieren, planen und auch mit anderen Maßnahmen kombinieren.

Stadtrat Peter Huber fragte an dieser Stelle, ob sich dann auch Maßnahmen wie die Glasfaserverlegung für den digitalen Breitbandausbau damit kombinieren ließen, da das Stadtgebiet aus der derzeit geförderten Maßnahme herausfällt, weil die verfügbare Geschwindigkeit mit 250 Mbit/s zwar unter der Gigabitzielmarke liegt, aber eben zu hoch ist für die derzeit geförderten Maßnahmen. Bürgermeister Seitz gab an, dass natürlich dann auch alle weiteren Versorger angefragt werden, um hier Maßnahmen entsprechend zu bündeln.

Die Experten der Stadtwerke Herr Möbius und Herr Buchinger erklärten im Anschluss, wie der digitale Leitstand funktioniert. Über diverse Messstellen im Leitungsnetz kann die Entnahme des Wassers an den zwei Entnahmestellen gemessen werden, sowie Durchfluss und Druck in den 3 Druckzonen an bestimmten Messstellen abgefragt werden und so lässt sich zunächst ein „normaler“ Entnahme, Druck- und Abnahmeverlauf im Tagesverlauf grafisch visualisieren. Gibt es jedoch außerordentliche Ereignisse, wie z.B. einen Wasserrohrbruch oder erforderliche Spülmaßnahmen, so kann man diese direkt als deutliche Abweichungen sehen und - falls nötig - entsprechend reagieren. Je nach verfügbaren Messstellendaten lässt sich so auch der Ort des Geschehens etwas eingrenzen. Das ist deswegen wichtig, weil nicht jeder Wasserrohrbruch „sichtbar“ ist. Wasser kann auch über einen naheliegenden Kanal unterirdisch ablaufen.

In diesem Kontext wurden auch die Wasserverlustwerte für das Windsbacher Netz auf Basis verschiedener Kennzahlen dargestellt. Wir stehen mit hier mit unserem Netz durchaus gut da - das wurde auch von Stadtrat Hermann Löhner bestätigt. Unser klarer Vorteil sei es hierbei aber, dass wir ein sehr kompaktes Netz ohne weitläufige Flächenausdehnung haben.

Im Strombereich soll es auch einen Ausbau im Bereich der Ludwigstraße geben. Stadt Peter Huber fragte nach, ob das dann nicht jetzt die richtige Gelegenheit wäre auf der Doppelturnhalle eine Photovoltaikanlage zu installieren. Herr Buchinger gab an, dass man dieses Projekt schon vor längerer Zeit betrachtet habe, sich durch die erforderlichen Maßnahmen die Investition aber erst nach 15 Jahren lohnen würde und man zudem keinen geeigneten Abnehmer für den Strom habe, da die Turnhalle selbst im Grunde kein geeigneter Abnehmer sei - man habe daher damals von dem Projekt Abstand genommen. Weiterhin werde die Stromleitung nicht bis zur Turnhalle ausgebaut, sondern lediglich bis zum Kreuzungsbereich Stadtgraben/Ludwigstraße. Dennoch werde man diese Möglichkeit unter den aktuellen Rahmenbedingungen jetzt nochmals betrachten.

Das nächste große Thema auf der Tagesordnung war der Wirtschaftsplan 2022 der Stadtwerke, der wieder durch die Kanzlei Storg erstellt wurde. Detailliert wurden alle Wirtschaftsbereiche der Stadtwerke vorgestellt (Strom Vertrieb, Wasser, Abwasser, etc.). Neben zu erwartenden Kostensteigerungen im Bereich Personal gab es am Ende aber einen zentralen Punkt, um den sich alles drehte: Das insgesamt negative Planergebnis von ca. -100k EUR im Jahr 2022, das ganz wesentlich durch den Fehlbetrag im Bereich „Strom Vertrieb“ verursacht wird. Hier schlug leider die genutzte flexiblere und eigenverantwortliche Stromkaufpraxis, die eigentlich darauf abzielen sollte stärker an den Chancen des Strommarktes zu partizipieren, voll durch. Durch diese Praxis haben wir auch voll an den Risiken des in den letzten Monaten leider völlig unkalkulierbaren Strommarktes partizipiert und mussten uns wesentlich teurer mit Strom eindecken als ursprünglich erwartet. Der Werkausschuss hatte im letzten Jahr diesem Vorgehen zugestimmt - damals auch schon seitens der Stadträte Löhner und Huber mit der Frage nach geeigneten Risikomanagementmaßnahmen.

Stadtrat Peter Huber bewertete die sehr selbstkritische und schonungslos transparente Darstellung der Situation seitens der Leitung der Stadtwerke als positiv. Aus diesen Fehlern könne man jetzt lernen. Die Leitung der Stadtwerke stellte dann im weiteren Sitzungsverlauf auch schon einen sehr konkreten Vorschlag für einen neuen Einkaufsansatz vor, der die Risiken des Strommarktes beim Einkauf deutlich reduziert.

In der Diskussion dieser durchaus schwierigen Planergebnisse und ob man den Wirtschaftsplan für 2022 jetzt beschließen solle, gab es viele unterschiedliche Impulse. Es wurde diskutiert, ob in Abhängigkeit des Gesamtenergiemarktgeschehens und unter Betrachtung der Wettbewerbsfähigkeit des Angebotes der Stadtwerke im Jahresverlauf nochmals zu prüfen sei, ob ggfs. eine Anpassung der Strompreise erforderlich werden könne. Es war im Gremium Konsens, dass kurzfristig keine Maßnahme erforderlich sei. Es wurde dann nochmals aus dem Gremium heraus angeregt, ggfs. geplante Investitionen auf den Prüfstand zu stellen. Hier wurde aber auch klar, dass diese ja nicht in Gänze, sondern nur mit ihrem Abschreibungsbetrag in das Ergebnis eingehen würden, was einen recht überschaubaren Effekt habe. Stadtrat Peter Huber machte den Vorschlag, dass das Team der Stadtwerke eigene Vorschläge erarbeiten solle, weil die Stadtwerke selbst am besten beurteilen können, welche Maßnahme eher verschoben/angepasst werden könne, ohne die Leistungsfähigkeit insgesamt nachhaltig negativ zu beeinträchtigen.

Am Ende wurde dem Wirtschaftsplan mit der Auflage entsprechende Maßnahmenvorschläge, die zur Verbesserung des Ergebnisses führen, zugestimmt.

Formal wurde noch durch Stadtrat Löhner bemängelt, dass man in dem Wirtschaftsplan nicht nur die Planzahlen der letzten Jahre im Vergleich sehen möchte, sondern für die abgelaufenen Vergleichsperioden v.a. die jeweiligen IST-Zahlen, sofern verfügbar.

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