Ortsverband Windsbach

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Denkmalschutz & Solarenergie - ein kommunaler Besuchsbericht aus Feuchtwangen

06.10.21 –

Windsbach/Feuchtwangen: Ein kommunaler Austausch mit Vertreterinnen des Landesamtes für Denkmalschutz in Feuchtwangen

Freiflächen-Photovoltaik hat in Windsbach - anders als in unseren Nachbarkommunen - derzeit keine Chance. Auch konnte sich sich der Stadtrat nicht dazu durchringen einen für Windsbach angepassten Freiflächen-PV-Kriterienkatalog abzustimmen. Dieser würde es erlauben die konkreten Voraussetzungen für alle Interessenten vollständig transparent festzulegen (wo, in welchem Umfang, unter welchen Bedingungen wie z.B. Bürgerbeteiligung). Was bleibt, ist das Statement "zuerst das vorhandende Potential für Photovoltaik auf den Dächern nutzen." - hierbei stellte sich uns natürlich die Frage, wie man in einem  mittelfränkischen Städtchen mit historischem Stadtkern (in großen Teilen unter Denkmal- bzw. Ensembleschutz) diese zunächst sehr einfache Ansage auch Realität werden lassen könnte.

Interessierte Windsbacher Bürgerinnen und Bürger, die innerhalb des Sanierungsgebietes wohnen, wissen genau, was das konkret bedeutet: Anträge für die Installation von Solaranlagen werden i.d.R. mit Verweis auf Denkmalschutz bzw. Ensembleschutz abgelehnt. Aufgrund der Erfahrungen von Interessenten, die ihren Ablehungsbescheid bereits erhalten haben, stellen viele andere dann gar keinen eigenen Antrag. So wird das am Ende natürlich nichts mit der energetischen Autarkie im Privatbereich: eigenes Elektrofahrzeug, betankt mit dem eigenen Strom vom eigenen Dach.

Das war für uns Grüne ausreichend, um zum Äußersten zu Schreiten - der direkten Kommunikation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz in München.

Frau Geib kannte diese grundsätzliche Problemstellung und Herausforderung bereits und verwies auf einen Termin mit Martin Stümpfig in Feuchtwangen, der inhaltlich ähnlich gelagert war. Welche Möglichkeiten hat die Stadt Feuchtwangen Klimaeneutralität und Denkmalschutz unter einen Hut zu bekommen?

Eine Erkenntnis setzte sich am Ende des Tages durch: 100% klimaneutral bezüglich des Energieverbrauchs wird man wohl als Innenstadtbewohner in einem historischen Gebäude am Ende nicht werden können - diese These vertrat auch Sabine Weigand - ergänzte aber, dass man in der Gesamtbetrachtung durch die Nutzung von existierende Bausubstand bereits immense Mengen an "grauer Energie" einspart, d.h. Energie die für die Erstellung eines Gebäudes erforderlich ist. Die Nutzung bestehender Bausubstanz ist damit schon ein sehr großer Schritt in Richtung Klimaschutz - auch wenn die Energiebilanz über das Jahr nicht perfekt ausgeglichen werden kann.

So sind am Ende die beiden grünen Stadträte Horst Ulsenheimer und Peter Huber nach Feuchtwangen gefahren, um den direkten und unkomplizierten Austausch vor Ort - auch anhand konkreter Beispiele - zu suchen. Seitens des Bayerischen Landesamtes für Denkmalschutz waren Frau Johanna Geib und Frau Judith Sandmeier vertreten.

Im Verlauf der Ortsbegehung wurde darauf hingewiesen, dass jede Stadt ein individuelles Konzept benötigt. Es gibt Ort die z.B. von einer Anhöhe aus eine Art Panoramasicht auf die Dachflächen bieten - dies sei anders zu betrachten, als wenn es diese Blickwinkel lagebedingt nicht gibt. Grundsätzlich gebe es auch zwei Heranhgehensweise: (a) die Erstellung eines sog. Solarkatasters - einer Art Overlay-Karte, die alle Dachflächen enthält und für jedes Dach festlegt "geht" bzw. "geht nicht". Dies ist ggfs. etwas leichter in der Umsetzung, aber dafür auch statisch (und muss kontinuierlich gepflegt werden). Die Alternative (b) ist die Erarbeitung von "typischen" Gebäudestrukturen, die anhand bestimmter Kriterien erstellt werden können (beispielsweise: Lage in der Stadt, Höhe, Winkel, Typ, etc.). Erfahrungsgemäß bilden sich ca. 5 Grundtypen heraus. Bei jeder Anfrage könnte das jeweilige Objekt dann klassifiziert werden und eine Entscheidung getroffen werden. Diese Vorgehensweise ist aufwendiger, aber dafür auch nachhaltiger.

Im Verlauf der Innenstadt-Begehung wurden dann noch diverse Kommunen genannte, die in unterschiedlichen Stadien von Konzepterarbeitungen sind, sich dem Thema aber schon aktiv und konkret genähert haben:

·Wasserburg am Inn

·Iphofen

·Scheinfeld

·Mainbernheim

Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich absolut gelohnt hat an dieser sehr offenen, interaktiven und unkomplizierten Begehung teilzunehmen. Es wäre im Nachhinein sicherlich von großem Wert gewesen, wenn wir mit mehr Teilnehmern - am besten auch aus unserem Baumamt - teilnehmen hätten können. Vielleicht beim nächsten Mal oder noch besser - direkt bei uns vor Ort.

Ganz am Rande wurde noch das Thema Innenstadt und Pflaster angesprochen - auch eine Art Dauerbrenner in Windsbach. Hier wurde auf Neuhof an der Zenn als Beispiel verwiesen, die hier gerade ein Konzept umsetzen. Vielleicht auch einen Blick über den Tellerrand wert?

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