BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

in Merkendorf und Umgebung

Grüne in Merkendorf und Umgebung

Ortsverband Merkendorf und Umgebung

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der Ortsverband wurde am 09.12.2013 von einigen Personen gegründet, die nicht mehr "meckern" sondern "machen" wollten. Anfangs lag das Augenmerk auf der Kommunalpolitik für die Stadt Merkendorf und deren Außenorte aber nun sind wir schon seit längerem auch in einigen Nachbarorten aktiv und präsent.

Wir möchten informieren, diskutieren, Ideen mitentwickeln und damit Zukunft gestalten.

Wir laden Euch/Sie ALLE ein! Macht mit und engagiert euch - am besten bei uns!

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Auf Waldexkursion im Mönchswald mit Förster Erwin Dorner

10.10.22 –

Die Georgenthalkiefer ist ein 200 Jahre alter Baumriese, der mit seinen 35 Metern bei einem Wettbewerb für die größte Kiefer Bayerns schon einmal den 2. Platz belegt hat. Ihren Namen hat die Superkiefer von ihrem Standort im Georgenthal, einem Waldstück im Mönchswald, in dem vor 300 Jahren noch ein kleines Wasserschloss stand. Dort hat einst der „Wilde Markgraf“ für seine Geliebte Elisabeth Wünsch eine Eremitage eingerichtet. Bei Grabungen sind alte handbemalte Fliesen aufgetaucht, die denen im Gunzenhäuser Jagdschlösschen sehr ähnlich sind.

Diesen und anderen Geschichten aus dem Mönchswald zwischen Merkendorf und Mitteleschenbach konnten wir bei unserer Waldexkursion mit Erwin Dorner lauschen. Erwin Dorner war 31 Jahre lang Förster im Mönchswald und kann viel und sehr kurzweilig von seinem ehemaligen Arbeitsplatz erzählen. Sein Revier hat er sich anfangs noch mit vier anderen Förstern geteilt. Seit der Forstreform 2005 sind aber nur noch zwei Förster für den Mönchswald zuständig. Für ein 2500 ha großes Waldgebiet kommt da ganz schön viel Arbeit zusammen.

Eine Aufgabe besteht z.B. darin, jährlich 18 000 Festmeter Holz „auszuzeichnen“. Das heißt, dass jeder einzelne Baum, der übers Jahr gefällt werden soll, geprüft und markiert wird. Und 18 000 Festmeter sind eine große Menge Holz. Allerdings wachsen im Mönchswald auch 19 000 Festmeter nach, sodass am Ende des Jahres immer ein kleines Plus herauskommt. Einzelne Bäume, wie die Georgenthalkiefer, werden ohnehin nicht gefällt, sondern dürfen als „Zukunftsbäume“ bis ans Ende ihrer Tage stehen bleiben.

Allerdings macht auch dem Mönchswald der Klimawandel zu schaffen. Bei einer Neupflanzung sind in diesem Jahr durch die lang anhaltende Trockenheit 35 % der Setzlinge eingegangen, wie Erwin Dorner berichtet. Aber Neupflanzungen braucht es unbedingt, um den Wald, der zum Großteil aus Kiefern und Fichten besteht, in einen Laubmischwald umzuwandeln, der mit anhaltender Hitze besser zurechtkommt.

Bei den sandigen Böden im Mönchswald (Burgsandstein) keine leichte Aufgabe. Zum Glück gibt es dort aber auch immer wieder lehmartige Bodenschichten (Letten), die das Regenwasser besser halten. Bäume, die auf einer solchen Lettenschicht wachsen, sind klar im Vorteil. Deshalb geht es dem Mönchswald im Vergleich zu manch anderen Wäldern in der Region noch relativ gut. Aber auch hier führt an einer Durchmischung mit mehr Laubhölzern kein Weg vorbei. Aufgeforstet wird vorzugsweise mit heimischen Laubbäumen wie Ahorn oder Esche, aber es kommen auch südländische Arten wie die Edelkastanie zum Einsatz. Tanne oder Fichte werden dagegen nur noch an schattigeren Nordhängen gepflanzt.

Aus forstwirtschaftlicher Sicht bringen Laubbäume zwar einige Nachteile mit sich, z.B. die lange Dauer bis zur „Reife“ oder der nicht ganz so gerade Wuchs, haben aber größere Überlebenschancen und tragen mehr zur Artenvielfalt und zum Grundwasserschutz bei. Manche Exemplare scheinen sich sogar einen Spaß zu erlauben, wie die Eiche im Nägeleinsrangen, die dort ein Verkehrsschild „verschluckt“ hat.

Und dann gibt es noch die „Mutter des Waldes“ , wie Erwin Dorner sie im Försterjargon nennt: die Buche. Sie wird oft in dichten Reihen gepflanzt, damit sie möglichst gerade in die Höhe wächst. Im Mönchswald sieht man sie aber meistens in ihrer natürlichen Wuchsform, wie z.B. am Wanderparkplatz „Drei Buchen“. Dort stehen drei jeweils gut 200 Jahre alte Exemplare. Eines davon ist aber von einem Baumpilz schon so angegriffen, dass man in Zukunft wohl nur noch von „Zwei Buchen“ reden kann.

Trotz allem scheint der Mönchswald aber auf einem guten Weg zu sein, um auch dem Klimawandel trotzen zu können. Als eines der größten Waldgebiete Mittelfrankens wird er auch in Zukunft seine Schutzfunktion für das Grundwasser, die Luftreinhaltung, die Artenvielfalt und nicht zuletzt die Speicherung von Kohlenstoff weitgehend erhalten können, wenn sich der Anteil an Laubhölzern weiter erhöht. Vielleicht müssen die „Drei Buchen“ dann auch nicht in „Zwei Buchen“ umbenannt werden.

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