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Zu den Vorgängen um die Linden am Weinmarkt

Pressemitteilung

03.04.23 –

Nun ist es also doch soweit - die Linden am Weinmarkt zwischen Schranne und der alten Sparkasse
sollen weichen. Übrigens warnten bereits vor 3 Jahren die lokalen Aktivist*innen von Fridays for
Future davor - und bekamen von Seiten der Jungen Union Dinkelsbühl in bis heute einsehbaren
Social Media Posts vorgeworfen, Fake News zu verbreiten und die Bürger mutwillig zu täuschen.


Nachdem der Vorhabensträger in einem erneuten Gespräch mit OB Dr. Christoph Hammer geäußert
hatte, dass die Linden die geplante Außenbestuhlung stören, wurde vom Oberbürgermeister versucht,
die bisherigen Beschlüsse und Absprachen im Stadtrat als "Missverständnis" abzutun.
"Die aktuellen Vorgänge im Bauausschuss sind mehr als befremdlich", stellt Stadtrat und
Bauausschussmitglied Alexander Bromberger fest. "Werden unbequeme Beschlüsse nun so oft
wiederholt, bis der Vorhabensträger und der Oberbürgermeister mit dem Ergebnis zufrieden sind?"
Dieses Vorgehen, scheinbar neue Sachverhalte zu schaffen, um unliebsame Beschlüsse kippen zu
können, ist aus unserer Sicht nicht nur absolut intransparent, sondern auch zutiefst undemokratisch.


Doch neben dem Entscheidungsablauf ist auch der Sachverhalt selbst zu kritisieren. Wir befinden uns
in einer akuten Klimakrise, auch wenn dies anscheinend noch nicht in den Köpfen aller Stadträte
angekommen ist. Ein "Weiter So" im Umgang mit dem Baumbestand in der Altstadt erscheint uns
daher fehl am Platz. Die in der Bauausschusssitzung versprochene Baumpflanzaktion auf einer
Fläche außerhalb der Stadt - sie soll als „Ausgleich“ für die Linden dienen – ist unbedingt als positiv zu
bewerten, dem Kleinklima in der Altstadt wird sie allerdings wenig helfen.
Neben dem Fällen der kleineren Linde soll die große Linde zwar "nur" an einen anderen Standort
wechseln, doch ist gerade bei erwachsenen Bäumen ein Umpflanzen mit erheblichen Risiken für den
Weiterbestand des Baumes verbunden.


"Innerstädtische Bäume leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz", so Sprecherin
Yasmin Hübel. "Sie binden nicht nur CO2 und reinigen die Luft von Abgasen, sondern fungieren auch
als natürliches Kühlaggregat und Schattenspender. Gerade während - bedingt durch die
Klimakatastrophe - immer häufiger auftretenden Hitzewellen, haben Bäume in der Altstadt somit eine
essenzielle Bedeutung.“ Unserer Meinung nach sollte daher - gerade im Angesicht der vielen
Biergärten am Weinmarkt - das Ziel sein, weitere Bäume in der Altstadt zu pflanzen, statt bei jedem
neuen Bauvorhaben die Kettensäge anzusetzen.


Besonders befremdlich erscheinen die Vorgänge rund um die Linden am Weinmarkt im Angesicht
dessen, dass OB Dr. Hammer nicht müde wird, die Nachhaltigkeit seiner Politik in den sozialen
Netzwerken zu betonen. Erst in der vergangenen Woche kündigte er beispielsweise in einem Post zur
geplanten Elektrotankstelle an, dass dies nur ein Schritt zur Energiewende in Dinkelsbühl sei – und
noch viele weitere folgen werden.
"Bei den Bürger*innen mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu werben, gleichzeitig aber aktiv politisch
gegen diese Grundsätze zu handeln, zeugt nicht nur von Doppelmoral, sondern auch davon, dass Dr.
Hammer die jetzt schon zu spürenden Ausmaße der Klimakatastrophe nicht verstanden hat - oder sie
ihm schlichtweg egal sind, wenn er sie nicht für seine Agenda nutzen kann.", so Sprecherin Yasmin
Hübel abschließend.

 


Dinkelsbühl, den 31. März 2023
Für Bündnis 90/Die Grünen – Ortsverband Dinkelsbühl
Yasmin Hübel, Ortssprecherin
Katharina Bach, Mitglied im Ortsvorstand

Für Bündnis 90/Die Grünen – Fraktion im Stadtrat Dinkelsbühl
Alexander Bromberger, Stadtrat und Mitglied im Bauausschuss
Robert Tafferner, Stadtrat und Fraktionsvorsitzende

Ort

  • GRÜNE Dinkelsbühl Ortsverband (OV)

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