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14.03.17 –
Feuchtwangen/Pressemitteilung. Das geplante Handelszentrum in der Rothenburger Straße ist aus Sicht unserer Fraktion die falsche Weichenstellung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Bei dem geplanten Projekt handelt es sich ausdrücklich nicht um einen sogenannten Nachbarschaftsmarkt, welcher für die dezentrale Versorgung der nördlichen Siedlungsgebiete durchaus sinnvoll wäre, sondern um ein großflächiges Einzelhandelszentrum von über 4000 m² Verkaufsfläche mit über zweieinhalbtausend Kunden täglich. Dies hätte nicht nur massive Auswirkungen auf bereits bestehende Märkte, sondern auch auf die weitere Entwicklung der Altstadt.
Nach dem Rückzug des Outlet-Investors wurden für die Altstadtentwicklung wichtige Weichen gestellt. Ein Kommunalunternehmen gegründet, ein Verkehrskonzept beauftragt, die Einrichtung einer Markthalle angestrebt, sowie ein Einzelhandelskonzept erstellt. In besagtem Einzelhandelskonzept wurde unter anderem eine Standortuntersuchung des sogenannten „Hornbergerareals“ in der Rothenburger Straße erarbeitet. Hierzu ist die Stellungnahme der Gutachter von der GMA eindeutig: Lageklassifizierung – Keine Handelslage; Lage imVerkehrsschatten. Und weiter: „nach bisheriger Einschätzung kein zentrenrelevanter Handel Empfehlenswert.“ Nutzungsidee: Wohnen (auch Sonderformen); Gewerbe (allenfalls nicht störend).
Weiter wird in der Analyse der Einzelhandelsflächen deutlich, dass mit 9309 m² Fläche für Nahrungs- und Genussmittel eine deutliche Überversorgung für Feuchtwangen besteht. Im Durchschnitt fallen auf 1000 Einwohner 582 m² Fläche für Lebensmittel in Feuchtwangen sind dies bereits jetzt schon 776 m². (Diese Daten sind auf der Website der Stadt Feuchtwangen öffentlich einzusehen).
Das Ergebnis der Einzelhandelsstudie wurde zwar veröffentlicht, jedoch nie im Stadtrat diskutiert oder als zukünftiger Leitfaden für die Ansiedlung von Einzelhandel verabschiedet. Genau dies wäre der Zweck, mittels eines Einzelhandelskonzeptes Stadtentwicklung zu steuern und dadurch Planungssicherheit für die Stadt, aber auch für Investoren zu erreichen.
Eine Entscheidung für ein neues Handelszentrum würde alle Bemühungen die Altstadt zu stärken konterkarieren. Die verkehrliche Erschließung der Märkte würde hauptsächlich über das Siedlungsgebiet Weiherlache, sowie über die Altstadt erfolgen. Gerade hier ist es ja erklärtes Ziel den Durchgangsverkehr zu reduzieren – das Gegenteil würde erfolgen. Durch die dokumentierte Überversorgung im Lebensmittelbereich würde die Neuansiedlung an anderer Stelle unter Umständen neue Leerstände verursachen. Für uns wäre nicht nachvollziehbar, wenn einerseits die Stärkung der Innenstadt propagiert wird, anderseits mit der Entscheidung eines neuen Handelszentrums vor der Stadt ein weiterer Kardinalsfehler bezüglich der Innenstadtentwicklung droht.
Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes, sehen wir hier, wie auch das Einzelhandelskonzept vorschlägt, attraktive Flächen für innenstadtnahe Wohnungen. Eventuell auch anteilig verbunden mit sozialem Wohnungsbau.
Wir schlagen vor, das Kommunalunternehmen Stadtentwicklung damit zu beauftragen Lösungen für die Rothenburger Straße in Bezug auf Wohnungsbau oder nichtstörendes Gewerbe zu erarbeiten.
Für die Fraktion , Joachim Gutekunst
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