Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Wohnbebauung an der Heilsbronner Straße

Aus dem Bau- und Umweltausschuss

30.11.22 –

Windsbach. Die Ausschusssitzung fand wie üblich im Sitzungsaal des Rathauses statt. Neben den Ausschussmitgliedern und den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung war Herr Beil und seine Mitarbeitenden von der Beil Baugesellschaft aus Neuendettelsau, sowie Herr Christofori vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Heilsbronn, sowie zwei Zuhörer anwesend.

Nachdem das Protokoll der vorhergehenden Sitzung genehmigt wurde, kam Bürgermeister Matthias Seitz zu den Bekanntgaben:

  • Die Brücke über den Wernsbach an der ST 2223 (Staatstraße nach Ansbach) wird instandgesetzt. Es wird hier im Rahmen der Bauarbeiten in zwei Bauabschnitten mit Teil- und Vollsperrungen zu rechnen sein.
  • Im Zuge des Ausbaues der BAB 6 wird bei Gaulnhofen (Landkreis Roth) ein neues Brückenbauwerk errichtet. Auch hier wird es teilweise zu einer Totalsperrung der Straße von Kitschendorf nach Gaulnhofen kommen.
  • Der Wertstoffhof in Windsbach ist am 24.und 31. Dezember geschlossen.
  • Die Regierung von Mittelfranken beabsichtigt in Windsbach, Hauptstraße 5 wieder Asylbewerber unterzubringen. Zunächst ist die Unterbringung von 30 Personen geplant. Später könnten auch bis zu 60 Personen hier ihre Unterkunft finden.

Bürgermeister Matthias Seitz sah dies aus Gründen des Brandschutzes kritisch.

Die Stadt sei hier nicht verantwortlich. Der Freistaat als Mieter müsse sich der Verantwortung selbst stellen.

Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Wohnbebauung, die auf dem Gelände oberhalb der Gärtnerei Lies entstehen soll. Um diese zu realisieren, ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes notwendig, so Bürgermeister Seitz.

Die Vorstellung übernahm Herr Beil und Frau Rieslein von der Beil–Baugesellschaft mbH. Sie führte zunächst aus, dass auf dem 4700 m² großen Grundstück zwei Eigentumswohnanlagen entstehen sollen. Der Bau sei in Bauabschnitten geplant, und werde entsprechen dem örtlichen Bedarf ausgerichtet.

Herr Beil nutzte die Gelegenheit seine Firma vorzustellen. So würde man nicht nur den Bau der Wohnungen ausführen; man mache im Nachgang auch die Hausverwaltung. Derzeit belaufe sich der Anteil der Selbstbezieher auf etwa 30 %. Insgesamt verwalte man ca. 1500 Wohneinheiten. Auch in Windsbach steige die Nachfrage nach Eigentumswohnungen. Dies liege auch an der alternden Gesellschaft.

Frau Rieslein kam dann auf die geplanten Gebäude zu sprechen. So würde man,- ähnlich wie am Baugebiet Badstraße,- gerne einen Baukörper mit einem Flachdach verwirklichen. Dieses solle eine Dachbegrünung erhalten; auch um den Regenwasserabfluss zu verringern. Eine weitere Reduktion des Regenwasserabflusses sei durch den Bau von Rigolen zu erreichen. Weiter werden die Gebäude auch PV- Anlagen erhalten.

Herr Beil erwähnte weiter, dass in der Tiefgarage auch Ladesäulen mit einem intelligenten Lademanagement entstehen würden.

Zum Thema Flächenverbrauch führte er folgendes Beispiel an: Bei einem üblichen Einfamilienhaus in einem Baugebiet liege das Verhältnis von Wohn- zu Grundstücksfläche bei in etwa 1:4. Bei dem Vorhaben an der Heilsbronner Straße liege man bei 1.1; d.h. auf jeden m² Grundstücksfläche käme ein m² Wohnfläche.

Um dieses Projekt zu realisieren, sei die Aufstellung eines Bebauungsplanes nach § 13a BauGB notwendig. Also ein Bebauungsplan zur Innenentwicklung. Insgesamt würden dort ca. 45 Wohneinheiten mit einer Größe von 60 – 110 m² entstehen. Bezüglich der Stellplätze fand Herr Beil es ausreichend die Menge der Stellplätze nach der Bay. Bauordnung zu berechnen:(Anmerkung der Redaktion: die Stadt Windsbach hat eine Stellplatzverordnung die mehr als die in der BayBO geforderte Anzahl vorsieht).

Stadtrat Friedrich Schwarz hatte zu dem Bauvorhaben eine Frage: So sei es bisher in Windsbach üblich, nur bis zu drei Geschosse zuzulassen. Lediglich an der Badstraße sei man bisher davon abgewichen. Nachdem bei dem Projekt in der Heilsbronner Straße jedoch auch wieder eine viergeschossige Bauweise vorgesehen sei, müsse man sich fragen ob dies jetzt die Regel werden solle. Diese Frage blieb allerdings unbeantwortet.

Danach beschoss der Bauausschuss dem Stadtrat die Aufstellung des gewünschten Bebauungsplanes zu empfehlen.

Dann ging es um die Rückstauproblematik in der Denkmalstraße. Die Regenmengen kämen hier vom Baugebiet Ziegelbuck. Herr Christofori stellte fest, dass es schon 1 ½ Jahre her sei, als er hier in Windsbach die Sache vor Ort in Augenschein genommen habe. Die Berechnung der Abflusswerte habe sich in den letzten Jahren entscheidend geändert. Neue Computersimulationen ermöglichen praxisnähere Aussagen. Seiner Empfehlung nach wäre es ausreichend, eine Berechnung auf ein sogenanntes „dreijähriges Regenereignis“ auszulegen. Aus dem Gremium kamen aber Anregungen auch stärkere Ereignisse zu berücksichtigen. So kam man überein, zunächst neue Berechnungen anzustellen die auch fünf- und zehnjährige Regenereignisse darstellen können.

Nachdem Bürgermeister Seitz darauf hinwies, dass hier kein Zeitdruck vorhanden sei, beschloss der Bauausschuss diese Vorgehensweise.

Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um ein Freiflächenkonzept für die Stadt. In Windsbach gibt es etliche Flächen im Bereich der Innenstadt die aufgewertet werden sollen.

Ein Beispiel dafür ist die Fläche in der Retzendorfer Straße 3. Frau Ell aus der Verwaltung hat sich hier speziell eingearbeitet. Auf der derzeit brachliegenden Fläche ist eine Gestaltung geplant. Diese könne für Wanderer und Radfahrer das Eingangstor zur historischen Innenstadt bilden. Im Umgriff der Markgrafenbrücke seien mehrere Dinge umsetzbar:

  • Eine Informationstafel zur Stadtgeschichte
  • Sitzgelegenheiten und Fahrradstellplätze
  • Nach der Änderung des Wasserhaushaltgesetzes ist es auch sinnvoll einen Trinkwasserbrunnen zu installieren.
  • Blühflächen und Hecken zur Abtrennung vom Straßenraum
  • Schattenspendender Baum

Die Stadtmauersanierung in diesem Bereich würde sich auf ca. 20Tsd. € + Gerüstkosten belaufen. Die Kosten der Gestaltung des Platzes weitere 70 Tsd. €. Gefördert würden diese Maßnahmen mit 80% aus der Städtebauförderung

Nachdem im Ausschuss die Planungen positiv betrachtet wurden beschloss man nach einigen Nachfragen dieses Projekt voranzutreiben.

Im Übrigen, so Bürgermeister Seitz, werde das Gesamtkonzept in der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Stadtentwicklung am 14. Dezember noch ausführlich besprochen.

Im Ortsteil Leipersloh wurde im September ein Bauvorhaben für ein Einfamilienhaus positiv beschieden. Das Landratsamt Ansbach verweigerte aber die Zustimmung, weil sich das Baugrundstück im Außenbereich befindet. Der Bauwerber möchte dieses Problem über eine sogenannte Einbeziehungssatzung aus der Welt schaffen. Bei einer solchen Satzung würde ein Grundstück das sich derzeit im Außenbereich befindet, dem Innenbereich zugeordnet werden. Dies sei nur für kleine und einzelne Flächen möglich. Ein Ausgleich ist z.B. durch das Anlegen einer Streuobstwiese möglich Der Bauausschuss beschloss dem Bauwerber diese Möglichkeit zu eröffnen.

Im Nachgang wurden noch zwei Bauvorhaben positiv beschieden.

Unter dem Punkt Anfragen kam Bürgermeister Seitz auf den Bürgerantrag zu sprechen, der bereits im September bei der Verwaltung einging. In diesem Antrag ging es darum, dass sich der Stadtrat mit dem „Anschaffen eines Sammelsystems von TobaCycle e.V. für Zigarettenkippen in der Stadt Windsbach“ beschäftigen solle.

Bürgermeister Seitz wollte hier zunächst die Stimmung im Bau- und Umweltausschuss erkunden. Konkrete Zahlen im Zusammenhang mit dem Antrag nannte er nicht.

Stadtrat Horst Ulsenheimer verwies zunächst auf die Stadthalle. Allein in deren Umfeld seien untragbare Zustände bezüglich der Kippen zu vermerken. Auch für Hundekottütenspenden habe man Geld ausgegeben, so seine Aussage.

Auch Bürgermeister Seitz sah die Notwendigkeit im Bereich der Zigarettenkippen tätig zu werden. Stadträtin Lisbeth Zwick pflichtete dem bei. Im Städtle sei dringender Handlungsbedarf.

Der zweite Bürgermeister Norbert Kleinöder sah das auch so. Allerdings bezweifelte er, ob man hier einem Verein beitreten müsse. Man könne auch so Aschenbecher anbringen, so wie das in Heilsbronn auch der Fall sei. Weiter bezifferte er die Kosten für den Fall, dass man TobaCycle beiträte mit 12 Tsd.€.

Hier hatte Stadtrat Horst Ulsenheimer noch eine Anmerkung: Er fand es schade, dass sich die Mitglieder des Stadtrates nicht ausführlich mit dem Antrag beschäftigt hätten. Nikotin sei ein Nervengift; und schon allein deshalb sei es zweckmäßig die Kippen gesondert zu entsorgen.

Ein grüner Kommentar: Informieren sie sich selbst; auch bezüglich der Kosten:

https://www.tobacycle.com

https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/gutzuwissen/zigarettenkippen-106.html

Die nächste Anfrage von Horst Ulsenheimer bezog sich auf den Stand der Umstellung der Straßenbeleuchtung. Bürgermeister Seitz konnte hier antworten, dass die Stadtwerke demnächst auch soweit seien, dass die Beleuchtungszeiten reduziert würden.

Die zweite Anfrage von Stadtrat Ulsenheimer betraf das Feuerwerk an Sylvester, aber auch an der Kirchweih. Man solle hier auch an Alternativen denken.

Bürgermeister Seitz stellte klar, dass ein Böllerverbot schon aus zeitlichen Gründen nicht umsetzbar sei.

Für die Kirchweih könne man die Vorgehensweise überlegen.

Nach eineinhalb Stunden schloss der Bürgermeister dann die öffentliche Sitzung.

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