Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt & Landkreis Ansbach

Wir erinnern uns! Vor 44 Jahren

Gundremmingen A Totalschaden 1977

13.01.21 –

Heilsbronn:

Am 13. Januar 1977 kam es zu einem Unfall mit wirtschaftlichem Totalschaden. Bei kaltem und feuchtem Wetter traten an zwei stromabführenden Hochspannungsleitungen Kurzschlüsse auf. Bei der dadurch eingeleiteten Schnellabschaltung kam es zu Fehlsteuerungen. Nach zirka zehn Minuten stand im Reaktorgebäude das Wasser etwa drei Meter hoch und die Temperatur war auf rund 80 Grad Celsius angestiegen. Durch die Fehlsteuerung kam es dazu, dass zu viel Wasser zur Notkühlung in den Reaktor gepresst wurde.

Das Kraftwerk war irreperabel beschädigt und musste zurückgebaut werden.

Dazu der Bayernkurier: Beim Rückbau von Block A in Gundremmingen fielen nach Betreiberangaben rund 10.000 Tonnen Schrott an, wovon 86 Prozent wieder verwertbar waren und 14 Prozent einer Endlagerung als radioaktiver Abfall zuzuführen sind. Hier fielen bereits Kosten von rund einer Milliarde Euro an. Ungelöst ist noch das Endlagerproblem in Deutschland, die Suche läuft.

Verbleib des Atommülls Gundremmingen A

Verbringung der Abfälle:

  1. Wiederaufarbeitung: Im Block A fielen bis zum Jahr 1980 insgesamt 120 Tonnen abgebrannter Kernbrennstoff (1.028 Brennelemente) an. Davon wurden verbracht:    'SM:= Schwermetall, also im Prinzip nur Brennstoffnicht die Hüllen etc nicht eingerechnet.
  • 68 t SM* nach La Hague (F)
  • 19 t SM nach Sellafield (GB)
  • 14 t SM nach Mol (Belgien)
  • 11 t SM in die WAK Karlsruhe

 

  1. CLAB Schweden: 64 Brennelemente (7,7 t SM) wurden zum CLAB, dem schwedischen Atommülllager für abgebrannte Brennelemente bei Oskarshamn, verbracht. (Im Gegenzug soll die BRD später schwedischen Atommüll, der in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage anfällt, abnehmen).
  1. ASSE II: 3.456 Gebinde direkt, sowie 4.334 Gebinde aus der Wiederaufarbeitung von Brennelementen des KRB-A in der WAK Karlsruhe.
    Laut Presseberichten soll darunter auch die Asche von menschlichen Leichenteilen gewesen sein, die von zwei Betriebsschlossern stammt, die 1975 beim Austreten radioaktiven Dampfes in Gundremmingen tödlich verunglückt waren. Die beiden Männer seien in verlöteten Zinksärgen auf einem bayerischen Friedhof bestattet worden. Bei der Obduktion seien allerdings Organteile entnommen worden, die beim damaligen ASSE-II-Betreiber Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) näher untersucht und deren Asche in der ASSE II eingelagert worden sei.
  1. Morsleben: 159 m³
  2. Mitterteich: 1.422 m³ (Stand 31.12.2012), darunter kontaminierte Bauteile aus dem Rückbau von Gundremmingen A
  3. Externe Konditionierung: 4 m³ (Stand 31.12.2012)

Quelle: Deutscher Bundestag aufgrund einer großen Anfrage 12/5900

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