Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Vorfahrt für Fußgänger statt Sperrung der Altstadt

Grüne befürchten Umsatzverluste durch das Bürgerbegehren

08.02.19 –

Als "Halbzeitbilanz" sehen wir die Öffnung der Fußgängerzone sehr positiv.
Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen und über eine - wenn auch nur leichte - Zunahme von Radlerinnen und Radlern in Ansbach. Gerade für Ansbach mit seiner Kessellage ist umweltfreundliche Mobilität besonders wichtig.

Die Sperrung der Fußgängerzone für Radfahrer wäre aus Sicht der Grünen ein großer Rückschritt. Denn, und dies dürfte manchem Unterzeichner nicht bewusst gewesen sein, die CSU beantragt mit ihrem Bürgerbegehren nicht nur eine Rücknahmen des Stadtratsbeschlusses zur probeweisen Öffnung der Uzstraße und der Neustadt.
Vielmehr soll gleich noch der Rest der Fußgängerzone plus die Brückencenterbrücke und der Eiserne Steg gesperrt werden. Lediglich die beiden zentralen Plätze wären ausgenommen.
Diese Maßnahme würde einen Großteil der bisherigen Radmobilität in der Innenstadt unterbinden. Auch die bisher durchs Zentrum verlaufenden touristischen Radwege (siehe Grafik) müssten um die Altstadt herum gelegt werden.

Beides würde vor allem den Läden und Cafés im Zentrum schaden, denn Radfahrer bilden inzwischen einen substanziellen Anteil der Kundschaft.

Wir halten einen Bürgerentscheid zum aktuellen Zeitpunkt nicht für sinnvoll. Einerseits möchten wir zunächst die Probephase abwarten, um die Erfahrungen auch auswerten zu können. Anderseits sehen wir aktuell keine "Überfüllung" oder gar Gefährdung der Fußgängerzone durch Fahrräder. Zudem würde ein von der CSU angestrebter Bürgerentscheid auch erst greifen, wenn die probeweise Öffnung im Herbst 2019 sowieso ausläuft.
Geld und Personal möchten wir sinnvoller einsetzen - zumal in Ansbach viele Aufgaben der Verwaltung wegen Personalknappheit in Verzug geraten sind.

Aus unserer Sicht wird der Fußverkehr in Ansbach sowieso nicht dadurch eingeschränkt, dass Radfahrer nun in der Altstadt rollen statt zu schieben.
Vielmehr gibt es viele andere Stellen, an denen Fußgänger ausgebremst oder wirklich gesundheitlich gefährdet werden.

Wir Ansbacher Grüne wollen die Mobilität zu Fuß fördern und deshalb zum Beispiel
- die Zahl der "Bedarfs"-Ampeln reduzieren,
- zu kurze Grünphasen verlängern,
- Schulwege mit Zebrastreifen sicherer machen,
- zu schmale Fußwege verbreitern,
- mehr Bus-Wartehäuschen errichten,
- Stolperstellen einebnen,
- fehlende Tempo 30-Zonen einführen sowie
- Autolärm und Autoabgase reduzieren.
In Ansbach gibt es da ein weites Feld, auf dem Verbesserungen mit geringem Aufwand möglich ist.

Wir würden uns freuen, wenn auch CSU diese Verbesserungen für Fußgänger mittragen würde, statt die beiden umweltfreundlichsten Mobilitätsformen in der Altstadt gegeneinander auszuspielen.

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