Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Veranstaltung: MIGRATION IM ZEICHEN DER GEWALT

- Ordnungsverfall an den europäischen Grenzen und die Folgen Informationsveranstaltung am Donnerstag den 09.06.2016 um 19:30 Uhr. Landgasthof Dorschner, Windsbach, Dr. Herbert Sirois Dozent FAU Erlangen - Fachbereich Neueste Geschichte und Zeitgeschicht

11.05.16 –

EINLADUNG zur Informations- und Diskussionsveranstaltung

MIGRATION IM ZEICHEN DER GEWALT- Ordnungsverfall an den europäischen Grenzen und die Folgen

Donnerstag, 9.6.16 19:30 UhrLandgasthof Dorschner, WindsbachReferent: Dr. Herbert Sirois

Dozent FAU Erlangen - Fachbereich Neueste Geschichte und Zeitgeschichte

 

Dr. Herbert Sirois:
Historiker, Studium in den USA, an der FAU Erlangen-Nürnberg sowie der TU-Dresden. Der Referent lehrt im Fachbereich Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben seiner Tätigkeit als Dozent bearbeitet Dr. Sirois seit vielen Jahren sicherheitspolitische Themen sowohl in Lehre und Forschung, als Referent für Polizeibehörden und die Bundeswehr wie auch in öffentlichen Vorträgen.

Thema:

Nach Angaben der Vereinten Nationen lag die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, noch nie so hoch wie heute. Knapp 60 Millionen Männer, Frauen und Kinder befinden sich weltweit auf der Flucht und die Zahlen steigen dramatisch weiter. So verzeichnen wir aktuell den höchsten Anstieg bei den Flüchtlingszahlen, der jemals im Laufe eines Jahres von UNHCR dokumentiert wurde. Millionen dieser Hilfesuchenden stehen vor den Toren Europas, auch weil viele Fluchtgründe ihre Ursache im näheren europäischen Umfeld finden. In der Ukraine (ca. 2 Flugstunden von Berlin) sind etwa 1,1 Millionen Menschen auf der Flucht und der Krieg in Syrien ist für die Vertreibung von ca. 10 bis 12 Millionen Menschen verantwortlich (7,6 Millionen Binnenvertriebene, Flüchtlinge im eigenen Land, und knapp 3,9 Millionen, die Schutz in den Nachbarländern suchen).

Aber auch in vielen anderen Ländern kommt es zu tausendfachem Flüchtlingselend. In den letzten fünf Jahren sind mindestens 15 neue gewaltförmige Konflikte ausgebrochen! Gleichzeitig hält die jahrzehntelange Instabilität in "traditionellen" Krisenregionen wie Afghanistan, Somalia und anderswo an, was zu einer Rückkehrer-Krise führt, denn vielen, die gerne in ihre Herkunftsregionen heimkehren würden, ist der Weg dorthin durch Krieg und Gewalt versperrt. Trotz dieser offensichtlichen humanitären Katastrophe beschäftigt sich die europäische Politik, nachdem das Problem jahrelang möglichst ignoriert wurde, nun primär mit der Frage, wie Migration vor der eigenen Tür gestoppt werden kann. Alle Verantwortlichen wissen, dass dies einer Politik der Realitätsverweigerung gleichkommt, die allerdings in den zunehmend verunsicherten Wählermilieus immer mehr Anhänger findet. Resultat ist eine Politik der zunehmenden Abschottung, die wichtige Teile der europäischen Einigung gefährdet. Des Weiteren steht zu befürchten, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen einen Dominoeffekt nach sich ziehen, der über die Hauptflüchtlingsrouten bis in die Ursprungsregionen der Flüchtlingsbewegungen Auswirkungen haben wird. Hier drohen humanitäre Katastrophen und es besteht damit die Gefahr, dass diese ohnehin fragilen Staaten noch weiter geschwächt und destabilisiert und damit neue Fluchtbewegungen ausgelöst werden. Eine mehrstufige gesamteuropäische Lösung, die unter anderem eine faire Verteilung und Finanzierung von Flüchtlingskontingenten ermöglicht, Wege legaler Einwanderung stärkt und Krisen in den Herkunftsländern bekämpft, wäre dringend erforderlich. Europa scheint sich jedoch bei der Bewältigung der enormen Herausforderungen zunehmend selbst im Wege zu stehen.

Der Vortrag will sich im Schwerpunkt mit den Fluchtursachen in den für Europa zentralen Regionen befassen und dabei Herausforderungen sowie Perspektiven herausarbeiten. Einer Diskussion um den Zustand im "Haus Europa" und der Wirkung, welche die von dort ausgehenden Reaktionen auf ungesteuerte Migration verursachen, ist dabei allerdings nicht zu entgehen.

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