Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Für die "Gma" am Ball bleiben

Grüne Petersaurach ziehen Halbzeitbilanz

09.01.23 –

Grüne Petersaurach ziehen Halbzeitbilanz 

 

- Was wollten wir, wo stehen wir und was machen wir daraus? Knapp drei Jahre nach der Kommunalwahl - also zur Mitte der Wahlperiode - stellten sich die Petersauracher Grünen diesen Fragen. Dazu hatten sich Aktive, Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Ortsverbands Petersaurach von Bündnis 90/Die Grünen am 23.11. im Restaurant "Dionysos" in Großhaslach eingefunden. Mit von der Partie waren insbesondere die drei Grünen Gemeinderäten Andreas de Groot, Andreas Fischer und Carsten Aschoff.

OV-Sprecherin Adelheid Horneber - die den Abend organisiert hatte und leitete - lud die Anwesenden zum Mitmachen ein. Mit ihrer ersten Frage forderte sie die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich auf der Grünen Liste hatten aufstellen lassen, dazu auf, die Gründe für die Kandidatur zu nennen. Es wurde sehr deutlich, dass alle in der Runde sich engagieren, um in der Gemeinde Petersaurach etwas zu bewegen, voranzubringen und zu verändern. Wobei durchaus individuelle "Herzensthemen" festzustellen sind, wie "Energie und regionale Konzepte", "Thema Kindergarten", die Gemeinde "grüner und sozialer" sowie "zukunftsfähig" und "generationenfähig" zu machen oder ein "bunteres Petersaurach" zu gestalten.

Dass diese Motivation Früchte getragen hat, zeigte sich in der nächsten Fragerunde. Dabei nämlich sammelten die Anwesenden all das, was sich seither in der Gemeinde entwickelte - Vieles davon unter tatkräftiger Mithilfe des Grünen Ortsverbands und der Grünen Fraktion im Gemeinderat. So liegen die neu geschaffenen Ämter des Klimaschutzbeauftragten (Carsten Aschoff) und des Beauftragten für Menschen mit Behinderung (Andreas de Groot) in Grüner Hand. Als direkte Ergebnisse ihrer Tätigkeit können die beiden vorweisen, dass die Gemeinde sich auf den Weg gemacht hat, einerseits einen Energienutzungsplan aufzustellen und andererseits (nach einer Bestandsaufnahme in Form eines "Barrierespaziergangs") zumindest im Kernort Petersaurach Bewegungshindernisse aller Art für Menschen mit Beeinträchtigungen abzubauen.

Außerdem konnten im Gemeinderat mit Unterstützung der Grünen eine ganze Reihe von Projekten angestoßen werden wie

  • die Entwicklung des Klimaquartiers in Wicklesgreuth,
  • die Einrichtung eines Waldkindergartens,
  • den Bau des neuen Krippengebäudes an der Kiga Auenland (Bezug September 2023),
  • die schonende Pflege der gemeindeeigenen Blühflächen sowie
  • die Aufwertung ihrer zahlreichen ökologischen Ausgleichsflächen und
  • die Gründung des Kommunalunternehmens, welches u.a. das brach liegende Schweigerts-Anwesen im Kernort Petersaurach zu einer ansprechenden Ortsmitte ausbauen soll.

Einigkeit herrschte darüber, dass mit dem Klimaquartier Wicklesgreuth die Gemeinde Petersaurach ein Leuchtturmprojekt auf den Weg bringen konnte, hinter dem die Grünen in Ortsverband und Fraktion stehen. Dass sich im Gefolge dessen ein weiteres ihrer Anliegen, nämlich Richtlinien für nachhaltiges Bauen auch in den übrigen neu ausgewiesenen Baugebieten einzuführen, durchsetzen ließ, begrüßen die Grünen Petersaurach umso mehr.

Die Runde freute sich sehr darüber, dass daneben wichtige Veränderungen in privater Initiative stattfinden und von den Grünen in Petersaurach tatkräftig begleitet werden dürfen. So bildet das inklusive Mehrgenerationen-Wohnprojekt Lebensräume Petersaurach einen echten Glanzpunkt in der Gemeinde, bei dem es den Grünen Petersaurach gelungen ist, mit Sascha Müller MdB und Martin Stümpfig MdL wichtige Unterstützung in der überregionalen Politik zu gewinnen.

Grünen Beifall und Mitwirkung finden überdies die massiven Investitionen von privater Hand in Erneuerbare Energien auf dem Gemeindegebiet. Besonders hervorgehoben wurde die "Initiative Bürgerenergie Petersaurach", welche im Juli 2022 in der Gemeinde auch von Grünen mitbegründet wurde mit dem Ziel, dem Ausbau der Erneuerbaren in der Gemeinde noch einmal Schub zu verleihen. In dieser Sache sind die Grünen Petersaurach sich einig: nicht nur ein deutlich größerer Anteil der die Bevölkerung, sondern auch die Gemeinde soll in Zukunft mehr von der Erzeugung Erneuerbarer profitieren. Man wünscht sich eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und einer möglicherweise zukünftig in Petersaurach tätigen Bürgerenergiegesellschaft.

Keineswegs sparten die Anwesenden bei ihren Rückmeldungen die schwierigen Themen aus, von denen sich in Petersaurach seit der Kommunalwahl leider auch einige ergeben haben.

So besteht beim Radwegenetz großer Nachholbedarf, der sich mit der Sperrung der baufälligen Bahnbrücke bei Wicklesgreuth noch vergrößert hat. Beim Thema Radwege zeigt sich einmal mehr, dass auch großzügige Zuschüsse von Bund und Land nicht viel ausrichten, wenn die Gemeinde Schwierigkeiten hat, den Eigenanteil aufzubringen. Deshalb wird es wohl vorerst zu keinem Neubau der Brücke über die Bahn bei Wicklesgreuth kommen. Vielmehr wird der Weg zwischen Wicklesgreuth und Petersaurach Nord entlang der Bahnlinie zu einem Radweg aufgewertet. Von den Gemeinderäten kam dazu der Hinweis, dass der schlechte Zustand dieses Wegs, der teils auch schon in der Presse durch Leserbriefe thematisiert worden war, nur vorübergehend ist: der Wegbau wurde auf neu verlegten Rohren errichtet und muss sich erst 6 bis 9 Monate setzen, bevor er gewalzt und gerüttelt werden kann.

"Not amused" sind die Grünen Petersaurach, dass der Radschnellweg Ansbach-Nürnberg auf dem Teilstück zwischen Wicklesgreuth und Gleizendorf wohl auf Jahre hinaus nicht vollendet werden wird. Der Grund dafür liegt beim Staatlichen Bauamt Ansbach, welches so lange mit den Planungen brauchte, dass in der Zwischenzeit sich die Bauvorgaben für Radwege änderten und neue Grundstücksverhandlungen notwendig sind.

Bedauert wurde zudem, dass zwar ein Energienutzungsplan erstellt wird, aber noch kein umfassendes Klimakonzept für die Gemeinde angedacht ist.

Besonders unglücklich sind die Grünen in Petersaurach über die Entscheidung des Gemeinderats vom 10.10.2022, das Einvernehmen der Gemeinde zur Errichtung eines DWD-Wetterradars am Sandbühl bei Langenloh zu erteilen. Diese Entscheidung könnte den Ausschlag dafür geben, dass für Jahrzehnte die Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet unmöglich wird und die Gemeinde der Chance beraubt wird, energieautark zu werden.

Ungeachtet der Niederlage in dieser Abstimmung freuen sich die Grünen in Petersaurach darüber, dass Ulrich Hufnagel von den Freien Wählern sowie Christoph Goth und Sebastian Beck von der Liste "Einigkeit" sie beim Ringen gegen das Wetterradar vorbehaltlos unterstützten.

Auch sind viele der positiven Entwicklungen in der Gemeinde bislang unvollendet und müssen noch über unterschiedlichste Hürden gebracht werden. Deshalb wollen die Grünen Gemeinderäte am Ball bleiben – damit die ökologische Pflege der Blühflächen trotz des Ausfalls der Sachbearbeiterin umgesetzt, der Energienutzungsplan aus der Orientierungs- in die Umsetzungsphase geführt, die dringend benötigte Radwegverbindung zwischen Wicklesgreuth und Petersaurach Nord so schnell wie möglich nutzbar und die schwierigsten Bewegungshindernisse für Menschen mit Beeinträchtigung in der Gemeinde entschärft werden.

Zum Abschluss des Treffens gaben die Petersauracher Grünen ihren Gemeinderäten den Wunsch mit, dass in Zukunft Inhalte und Beschlüsse des Gemeinderats im Amtsblatt veröffentlicht werden. Man hofft auf breite Unterstützung eines entsprechenden Antrags.

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