Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Mal eben schnell die Welt retten mit Diplom-Ingenieurin Pia Regner

22.11.14 –

Am 22.10.2014 konnten wir die Diplom-Ingenieurin Pia Regner für eine äußerst interessante Veranstaltung zum Thema "energieffizientes Dämmen und Sanieren" gewinnen. Der bewusst provokante Untertitel "Mal eben schnell die Welt retten" stellte diese Maßnahmen rund um unser Wohnen und Leben in den richtigen Kontext: was den Energieverbrauch bzw. das damit verbundene Einsparungspotential angeht, bieten unsere Wohnungen um Größenordnungen größere Hebel als die bei den meisten Konsumenten im Bewusstsein verankerten Elektrogeräte. 

Was in dem Vortrag - erfreulicherweise begleitet durch rege Diskussion mit Fachvertreter aus dem Handwerk und versierten Bauwilligen - aber auch klar wurde: Ohne eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die alle Aspekte von der konkreten baulichen Substanz über Dämmung, Lüftung und Materialien bzw. Ausführung von Baumassnahmen einbezieht, können sehr leicht auch Fehler mit schwerwiegenden Langzeitfolgen entstehen. Besonders hervorzuheben ist auch die Betrachtung der ökonomischen und energetischen Gesamtbilanz - wer eine relativ neue Heizung aus Energieeffizienzgründen zu früh tauscht, wird unter dem Strich einen Nachteil haben. Sämtliche Erneuerungsmassnahmen sollten immer vor diesem Hintergrund getroffen werden und auch die Wahl der zu verwendenden Baumaterialien sollte bei der Energiebilanz eine Rolle spielen. Die Energiebilanz eines Baustoffs inkludiert auch die bei der Herstellung aufgewendete Energie und hier gibt es durchaus erhebliche Unterschiede. Pia Regner stellte in Ihrem Vortrag auch heraus, dass nicht jede Norm geeignet ist, die Energieeffizienz von Immobilien korrekt darzustellen - hier gibt es durchaus viel Raum für Fehleinschätzungen und irreführende Aussagen.

Weiterhin muss bei der energetischen Betrachtung einer Immobilie die Energiebilanz über das gesamte Jahr hinweg - v.a. in der kalten Jahreszeit - betrachtet werden. Ein "Plus-Energiehaus", das sich seinen Energieüberschuss in den Sommermonaten mittels Photovoltaik erwirtschaftet - in einer Zeit, in der Energie im Überfluss vorhanden ist - in den Wintermonaten allerdings kräftig Energie zuführen muss, ist am Ende vielleicht doch keine "perfekte" Lösung sondern am Ende vielleicht doch nur "schön gerechnet". 

Ebenfalls thematisiert wurde die Problematik des sogenannten "Rebound-Effekts" - erzielte Einsparungen werden teilweise durch ein verändertes Konsum- bzw. Nutzungsverhalten kompensiert und im schlimmsten Fall sogar überkompensiert. Aus einer Energieeinsparung im Immobilienbereich durch Dämmung und ähnliche Maßnahmen kann durch die gleichzeitige Vergrößerung des Wohnraums am Ende ein Nettomehrverbrauch an Energie entstehen. Ein ähnliches Beispiel ist das veränderte Nutzungsverhalten beim Umstieg auf Energiesparlampen. Diese verbrauchen zwar tatsächlich weniger Strom - wenn man sie aber dafür pausenlos brennen lässt, ist der Einsparungseffekt verloren.

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