Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Energiepreise steigen!

Bericht aus der Sitzung des Werkausschusses

10.08.22 –

Windsbach. Die letzte Sitzung des Werkausschusses fand am Mittwoch, den 10.August 2022 im Sitzungssaal des Rathauses statt.

Neben den Mitarbeitern der Verwaltung, der Stadtwerke und den Mitgliedern des Ausschusses waren noch zwei Zuhörende anwesend.

Unter dem Tagesordnungspunkt Bekanntgaben kam Bürgermeister Matthias Seitz auf die geplante Erstellung eines Energienutzungsplanes zu sprechen.

Die Auswirkungen am Energiemarkt führen zu großen Verwerfungen. Diese wirken sich auch stark auf Windsbach und hier vor allem auf die Stadtwerke aus. Um nur ein Beispiel zu nennen, führte der Bürgermeister den großen "Installations-Drang" der Bürger von Photovoltaikanlagen an.

Herr Anton Möbius, (Werkleiter der Stadtwerke) erläuterte weiter, dass die Werke sich mit der Erstellung eines Energienutzungsplanes beschäftigen. Aus Gründen der Förderung wird die Ausschreibung durch die Stadt selbst erfolgen. Die zu erwartenden Förderhöhe gab er mit 70% an.

Als weitere Aufgabe der Stadtwerke nannte er die Energieeinsparung. Konkrete Vorschläge hierzu werden dem Stadtrat voraussichtlich in der Septembersitzung vorgestellt werden. In diesem Rahmen sind auch „Informationswochen“ zur Energieeinsparung geplant. Eventuell wird es diesbezüglich eine Ausstellung im Rentamt geben. Bürgermeister Seitz fügte hier noch an, dass es dann auch um die Straßenbeleuchtung gehen werde. Seine Aussage: „Die Verwaltung ist dran“.

Stadträtin Christine Huber regte in diesem Zusammenhang an, ob man denn nicht im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der kommunalen Allianz Kernfranken eine Energieberatung für Bürger umsetzen könne. Bürgermeister Seitz will dies prüfen lassen.
Grüner Kommentar:   Der Landkreis Roth bietet seinen Bürgern und Betrieben seit 1995 eine Energieberatung  über die ENA (Energieberatungsagentur Roth) an. Ein lohnendes Ziel auch für uns.

Stadtrat Hermann Löhner zollte der Verwaltung seine Anerkennung in Bezug auf ihre Bemühungen in diesem Bereich. Aber er forderte sie auch auf, jetzt bereits selbstständig tätig zu werden. Seine Aussage: „Nicht jede Reduzierung der Raumtemperatur oder der Straßenbeleuchtung braucht die Zustimmung des Stadtrates“.

Danach kam Herr Klaus Buchinger (Technischer Leiter der Stadtwerke) zu Wort. Er hatte einen sehr umfangreichen und fundierten Sachstandsbericht zu vermelden. So wurden im Strombereich sechs Kabelverteilerschränke ausgetauscht. Im Bereich der Wasserversorgung wurden über 25 Schieberdeckel und 7 Unterflurhydranten ausgetauscht. Im bisherigen Jahr wurde die Errichtung von 20 Wallboxen angemeldet. Die Dunkelziffer ist unbekannt. An sich, so Herr Buchinger ist die Errichtung einer Wallbox bis 11 KW zwar genehmigungsfrei, aber trotzdem meldepflichtig.

Der Zubau an EEG-Anlagen lag im ersten Halbjahr 2022 bei 720 KW. Die gesamte Kapazität aus EEG- Anlagen im Versorgungsgebiet (Stadt Windsbach + Ortsteile Retzendorf, Elpersdorf und Untereschenbach) lag im gleichen Zeitraum bei 8900 KW.

Weiter berichtete Herr Buchinger von einem Netzbetreibertreffen der N-ERGIE.

Er nannte 4 Punkte, die aus seiner Sicht eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern:

  • Schon jetzt ist das der Stadt übergeordneten Stromnetz der N-ERGIE nicht in der Lage, die Stromspitzen aus den erneuerbaren Energien aufzunehmen.
  • Es könnte durch den Betrieb von elektrischen Heizgeräten, die derzeit stark nachgefragt werden, im Winter zu einer Netzüberlastung kommen.
  • Eine Forderung aus dem Osterpaket der Bundesregierung ist, dass die Netzbetreiber EEG-Anlagen ins Netz lassen müssen. Dies bedeutet, dass auch in Windsbach ein massiver Netzausbau im Strombereich erfolgen müsse.
  • Auch die Planungsgrundsätze für den Niederspannungsbereich müssen überdacht werden. So wird der Planungsfaktor um das 5-8-fache erhöht werden müssen. Dadurch werden viel mehr Trafostationen als bisher benötigt werden.

In diesem Zusammenhang noch eine interessante Anmerkung von Herrn Buchinger:

In den letzten Tagen (Werktag) wurde in Windsbach bereits ab 8.45 Uhr mehr Strom erzeugt, als verbraucht wurde, wobei der Peak der Stromerzeugung aus Erneuerbaren (Photovoltaik) erst gegen 13:00 / 14:00 erreicht wurde.

Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es dann um das „Projekt Ansbacher Straße“.

Dabei soll im Bereich der Ansbacher Straße bis zum Unteren Tor/ Retzendorfer Straße ein Ausbau des Trinkwassernetzes erfolgen. Hier wird eine neue größere Rohrleitung erstellt, und im Gegenzug alte Graugussleitungen stillgelegt werden. Geschätzte Kosten aus 2021: 155 Tsd.€

Herr Anton Möbius gab dann noch einen Zwischenbericht zum Geschäftsjahr 2022 ab.

Im Strombereich entspricht das IST- Ergebnis im Wesentlichen den Planansätzen.

Im Wasserbereich ist eine größere Unterdeckung zu verzeichnen. Dies liege zum einen an dem geringen Wasserverbrauch im Betrachtungszeitraum (Januar bis Mai). Trotzdem müssen die Gebühren zum Jahresende überprüft werden.

Zum Schluss der Sitzung kam Herr Möbius dann noch auf die städtische Ladeinfrastruktur für E-Autos. Diese konzentriert sich auf derzeit drei Örtlichkeiten. Im Jahr 2022 vom 1. Januar bis zu heutigen 10.August waren hier 407 Ladevorgänge zu verzeichnen. Er zeigte sich erfreut, dass diese Sparte, die er zunächst für defizitär einschätzte, sich nun doch im zumindest kostendeckenden Bereich bewege.

 

Nachdem es keine Anfragen in öffentlicher Sitzung gab, konnte Bürgermeister Seitz die öffentliche Sitzung schließen.

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