Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Bericht aus der Werkausschusssitzung

"Nahwärme für Windsbach ?"

10.05.23 –

Windsbach: Die zweite Werkausschusssitzung des Jahres fand  im Sitzungssaal des Rathauses statt. Anwesend waren die Mitglieder des Ausschusses, die Mitarbeitenden der Verwaltung, sowie der Stadtwerke und ein Zuhörer. Ein Berichterstatter der FLZ war nicht vor Ort.

Nachdem das Protokoll der letzten Werkausschusssitzung einstimmig genehmigt wurde, kam Bürgermeister Matthias Seitz zu dem Punkt Bekanntgaben. Hier gab es seinerseits nichts zu vermelden.

Unter dem Tagesordnungspunkt 3 gab Herr Buchinger ( Technischer Leiter der Stadtwerke)  einen Sachstandsbericht zum laufenden Geschäftsjahr ab. Das Projekt Eichenstraße umfasst die Verlegung neuer Stromkabel. Dringend nötig wurde dies, um den Anschluss weiterer PV-Dachanlagen in diesem Bereich zu ermöglichen. Die gesamte Baumaßnahme wurde in drei Bauabschnitte aufgegliedert. Mit der technischen Fertigstellung ist im Juli zu rechnen. Bürgermeister Seitz fügte an, dass in den Bereichen auch der Gehweg neu gepflastert wird. Gleichzeitig wurden auch Leerrohre für Glasfaserkabel mit eingebracht.

Zur Straßenbeleuchtung im Versorgungsgebiet der Stadtwerke führte Herr Buchinger aus, dass am Parkplatz der Kita in der Badstraße versuchsweise eine „adaptive Lichtsteuerung“ verbaut wurde. Diese Steuerung reguliert die Beleuchtungsstärke nach der Anwesenheit der Fußgänger/ Verkehrsteilnehmer. Im restlichen Stadtgebiet werden alte Beleuchtungen durch sogenannte Retrofit- Lampen (LED) ersetzt. Diese sind weitgehend geliefert und auch schon verbaut worden. Im Innenstadtbereich sind „Bergmeisterlampen“ installiert. Auch hier wird auf LED-Technik umgerüstet. Allerdings wird die Lieferung der Leuchtkörper vorraussichtlich erst im Juli erfolgen. Im Strombereich wurden in 2022 im Versorgungsbereich ca. 20 Mio. kWh verbraucht. Herr Buchinger erläuterte weiter, dass das Stromnetz auf potentielle Schwachstellen untersucht wurde. Zur Versorgung der Kunden reiche das Netz aus. Auch wenn vermehrt Ladesäulen für E-Autos installiert werden. Vorausgesetzt wurde ein Zubau in moderatem Maße. Wirkliche Probleme ergäben sich durch die Rückspeisung ins Netz durch PV-Anlagen. Im Wesentlichen lägen die Problembereiche im Gebiet südlich der Rezat. Zu nennen sei hier z.B. Elpersdorf oder das Gründle. Dort sei eine Komplettsanierung des Netzes zumindest überlegenswert.

Im Tagesordnungspunkt 4 ging es um die Auftragsvergabe zum Projekt Ansbacher Straße. Die Vorstellung übernahm der kaufmännische Leiter der Stadtwerke Herr Anton Möbius. In der Ansbacher Straße soll die Wasserleitung ersetzt werden. Den Auftrag für die Tiefbauarbeiten hat die Firma Gustav Meyer aus Windsbach zum Angebotspreis von 245 Tsd.€ erhalten. Damit läge man 8,3% über der Kostenschätzung. Als Baubeginn ist Mitte September eingeplant.

Danach wurde die Eigenbetriebsatzung der Stadtwerke Windsbach besprochen. Die Stadtwerke befinden sich derzeit in einer etwas unklarem Rechtsform. Um hier Klarheit zu schaffen ist der Erlass der genannten Satzung geplant. Herr Möbius hat diese in Rücksprache mit dem Büro Rödl & Partner erarbeitet. Der Werkausschuss fasste einen Empfehlungsbeschluss, nachdem der Stadtrat der Satzung zustimmen solle.

Unter dem Punkt Anfragen meldete sich Stadträtin Christine Huber zu Wort. Ihre Anfrage bezog sich auf die Heizungsthematik, die im geplanten Gebäudeenergiegesetz neu geregelt wird. Die konkrete Frage ging dahin, ob die Stadtwerke in Windsbach die Errichtung von Nahwärmenetzen plane. Herr Möbius verwies darauf, dass sich diesbezüglich Anfragen von Privatpersonen, Hausverwaltungen und Betrieben häuften. Allerdings müsse man zuerst die Ausarbeitung des Energienutzungsplanes abwarten. Daraus ließen sich dann entsprechenden Handlungsfelder ableiten. Grundsätzlich sei es denkbar, dass die Stadtwerke im Wärmebereich aktiv werden würden.

Stadträtin Huber verwies bei einer Nachfrage darauf, dass andere Kommunen wie z.B. Lichtenau hier schon weiter seien. Dies wollte Bürgermeister Seitz so nicht stehen lassen. Er nannte hier die privaten Initiativen im Wärmebereich im Stadtgebiet. Neben der Nahwärme im Bereich Badstraße gäbe es schließlich auch in Ortsteilen entsprechende Projekte. Auf die Frage von Frau Huber ergänzte Herr Möbius, dass es derzeit nicht möglich sei bezüglich möglicher Anschlussmöglichkeiten klare Aussagen zu machen. Der  zweite Bürgermeister Norbert Kleinöder merkte an, dass es in erster Linie das Kerngeschäft der Stadtwerke sei die Kunden mit Strom und Wasser zu versorgen.

Danach schloss Bürgermeister Seitz die öffentliche Sitzung, und bat die Nichtöffentlichkeit herzustellen.

 

Ein grüner Kommentar:

Wärme! Spätestens seit dem Beginn des Ukrainekrieges ein Thema das viele Bürger bewegt. Richtig ist, dass in der Badstraße und manchen Ortsteilen Nahwärmenetze errichtet wurden. Dies geschah aber alles aufgrund privater Initiativen. Für weite Bereiche in der Kernstadt ist das nicht zu erwarten. Andere Kommunen im Umkreis haben sich hier schon frühzeitig auf den Weg gemacht. In Lichtenau hat der Marktgemeinderat bezüglich eines Nahwärmenetzes für den Kernort bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Unsere Nachbarstadt Spalt ist noch weiter. Hier sind schon Bauabschnitte des Nahwärmenetzes definiert. Richtig ist auch, dass Planungen nicht immer zwingend zu Umsetzung kommen müssen und können. Es mag wirtschaftliche oder andere Gründe geben, die eine Realisierung unmöglich machen. Das Planungsrisiko sollte trotzdem die Kommune übernehmen.

 Wo ist Windsbach? Jetzt wo die Anfragen der Bürger im Rathaus eintreffen, beginnt man damit sich Überlegungen zu machen. Das ist nicht das, was unsere Bürger erwarten dürften. Politik muss vorausschauend agieren. In vielen Bereichen; aber auch im Energiebereich. Zahlreiche Vorschläge im Bereich der erneuerbaren Energien, und damit zum Klimaschutz wurden seit langer Zeit vernachlässigt.

In Windsbach wird versucht alles richtig zu machen. Ein löblicher Ansatz. Aber deswegen haben wir immer noch kein Konzept für PV-Freiflächen- und Windkraftanlagen. Bürgerenergie ; Fehlanzeige in Windsbach. Was es bräuchte ist Mut und Entschlossenheit um im Bereich der Erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes weiterzukommen.

 

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