Bündnis 90/Die Grünen

in Stadt und Landkreis Ansbach

Ansbach beim Fahrradklima-Test 2020 durchgefallen

Grüne listen auf, welche Verbesserungen nötig sind, angegangen werden müssen

30.04.21 –

Ansbach/Ortsverband. Der ADFC-Fahrradklima-Test ist da, und Ansbach erhält, selbst im Vergleich mit anderen Bayerischen Städten, sehr schlechte Noten: Mit  einer Gesamtbewertung von 4,3 und Rang 350 von 415 gleichgroßer Städte (Rang 42 von 49 in Bayern) hat sich die Situation im Vergleich zu 2018 (4,0) und 2016 (4,1) noch verschlechtert.
Ansbach ist durchgefallen!

Städte wie Sonthofen, Herzogenaurach und Memmingen zeigen, dass man von seinen Bürger:innen auch befriedigende Noten bekommen kann, und in Baunatal, Meckenheim und Westerstede war sogar eine "2" vor dem Komma  möglich.

Vorweg aber das Positive:

Es gibt in Ansbach Radwege, und diese werden auch schnell von Schnee und Schmutz gereinigt. Ansonsten bewegt sich Ansbach bei den „Stärken und Schwächen“ aber durchweg unter dem Vergleichsschnitt. Besonders groß ist die negative Abweichung mit -0,7 Noten bei den Faktoren "Stress", "Fahrradförderung" und "Ampelschaltungen".

Das Ansbacher Radverkehrskonzept dümpelt aus Sicht der Ansbacher Grünen seit 2009 mehr oder weniger unbeachtet vor sich hin. Es gab kleinere Verbesserungen, aber hauptsächlich solche Änderungen, die wenig kosten oder mit denen Gesetzesänderungen Rechnung getragen wurde.

Dazu gehören erfreulicherweise einige neue Abstellmöglichkeiten im Stadtgebiet. Als Highlight  wird von uns der erweiterte Aufstellstreifen in der Bahnhofstraße sehr begrüßt!
Dort sind aber auch schon die Defizite sichtbar: Die Radstreifen in der Bahnhofstraße sind nach wie vor zu schmal und dort, wo sie an parkenden Autos vorbeiführen, verkehrsgefährdend.

Dieser und die nun folgenden Mängel wurden von den Ansbacher Grünen in den letzten Jahren schon öfter beanstandet und mit den zuständigen Behörden besprochen:

- Der Millionen-Umbau der Schloss- und Schafft-Kreuzung weist gefährliche Planungsfehler bei der Radverkehrsführung auf und hat die Situation für Radelnde insgesamt eher verschlechtert.

- Es gibt immer noch kein Ansbacher Radverkehrsnetz und die Pläne für eine einheitliche Beschilderung liegen auf Eis.

- Ansbachs Radwege sind an vielen Stellen in schlechtem Zustand (z. B. Eyber Straße), haben Schlaglöchern und gefährlichen Schwellen.

- Ansbach braucht mehr Radwege. Und wo dafür kein Platz ist, muss entweder mit Einbahnregelungen Platz geschaffen  (z. B. Schalkhäuser Str.) oder das Tempo des motorisierten Verkehrs so reduziert werden, dass Radelnde sich wohl fühlen.

- Wo Tempo 30 angeordnet wurde, fehlt oft die Kennzeichnung am Boden (z. B. Neue Auslage) und das Gebot wird zu wenig durchgesetzt.

Dies sind aus unserer Sicht einige der vielen Gründe, warum Ansbach schlecht abschneidet.

Was muss getan werden?

- Ansbach sollte den Titel "Fahrradfreundliche Kommune" anstreben und  deshalb endlich in der "Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK)" Mitglied werden.

- Ansbach muss die neuen Möglichkeiten der Beschilderungen wie "Radweg Radfahrer frei" (z.B. Schöneckerstraße), "Überholen einspuriger Fahrzeuge verboten" (Öchslertunnel, Kronacherbuck) nutzen und sich auf gefährlichen Abschnitten endlich zu Piktogrammketten durchringen.

- Alle Kreuzungen müssen darauf geprüft werden, ob ein erweiterter Aufstellstreifen mit zuführendem Radstreifen möglich ist (siehe Radverkehrskonzept 2.1). Radstreifen und Schutzstreifen dürfen nicht gerade da enden, wo es gefährlich eng wird.

- Die Ortsteile und das Umland müssen besser mit straßenbegleitenden Radwegen angebunden werden (z.B. Brodswinden, Steinersdorf, Lengenfeld, Röshof).

- Und warum nicht etwas größer denken: Die im ISEK (S. 41) skizzierte Fuß- und Radbrücke am Bahnhof würde die südlichen Stadtteile besser anbinden und für viele die gefährlichen Bahnunterführungen unnötig machen. In Verbindung mit einem Radschnellweg entlang der Gleise wäre das ein zukunftsweisendes Projekt.

Ein Zitat aus dem Newsletter des Bayerischen ADFC vom 17.3.2021 zeigt auf, wie es klappen kann:

"Sonthofen (20.000-50.000 Einwohner*innen) hat es zum ersten Mal  überhaupt in die Wertung geschafft und ist in dieser Kategorie mit einer  Gesamtwertung 3,3 gleich auf Rang 1 in Bayern und Rang 18 bundesweit  gelandet. Hier hat sich gezeigt, was beherzte Politik und ein  engagierter Bürgermeister bewegen können. 2017 stellte sich Sonthofen  der Bewertungskommission der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) und schaffte es dann innerhalb von zwei Jahren  die Radverkehrsförderung so auszubauen, dass die Stadt im November 2019 den Titel Fahrradfreundliche Kommune in Bayern entgegennehmen durfte."

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