
28.10.25 –
Ansbach/Stadtratsfraktion – In der gestrigen Sitzung des Ansbacher Stadtrats scheiterte die lang ersehnte Weichenstellung für eine ökologische und sozialgerechte Umgestaltung der Rezatauen. Trotz intensiver Debatten und eines von der Verwaltung auf Grundlage der Bürgerbeteiligung erarbeiteten Kompromissvorschlags (Variante VE3) lehnte die Mehrheit der Ratsmitglieder alle vorliegenden Planungsoptionen ab – darunter auch den Antrag der Grünen-Fraktion, den östlichen Teil des Rezatparkplatzes vollständig in eine Parkfläche umzuwandeln. Besonders bemerkenswert: Oberbürgermeister Thomas Deffner stimmte in der entscheidenden Abstimmung gegen den vorher gelobten Bürgerrat und den eigenen Verwaltungsvorschlag. Er positionierte sich mit seinen Redebeiträgen und dem Abstimmungsverhalten an der Seite der CSU, die auf den Erhalt fast aller Parkplätze (VE1) pochte.
„Eine vertane Chance für mehr Lebensqualität“, kommentiert Dr. Bernhard Schmid, Sprecher der Grünen-Stadtratsfraktion, das Ergebnis. „Seit 2019 steht im beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) schwarz auf weiß, dass wir die Rezat als innenstadtnahen Natur- und Freizeitraum stärken müssen – mit weniger versiegelten Flächen und mehr Aufenthaltsqualität. Doch statt diese Ziele umzusetzen, wird nun weiter über Parkplätze diskutiert, die nachweislich nicht ausgelastet sind.“ Der Augenschein und das Parkraumbewirtschaftungskonzept belegten, dass Ansbach über ein Überangebot an Stellflächen verfüge, so Schmid. „Würde es hier um defizitäre Buslinien gehen, hätte die CSU längst Forderungen nach Einsparungen und ‚Kappung der Randbereiche‘ erhoben. Bei Parkplätzen aber scheint Geld und Vernunft irrelevant.“
Die Grünen hatten in der Debatte die Variante 2 des Planungsbüros eingebracht, die eine Konzentration der Parkplätze in der Mitte des Areals vorsah, um im Osten eine durchgehende Grünfläche mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen. „Unser Modell hätte nicht nur die Attraktivität des Rezatufers gesteigert, sondern auch am meisten Parkraum pro versiegelter Fläche geschaffen“, erläutert Schmid. Der erfolgreiche ParkingDay 2025, bei dem temporär Spiel- und Begegnungszonen eingerichtet wurden, habe gezeigt, wie groß das Bedürfnis der Bürger:innen nach solchen Freiräumen an der Rezat sei.
„Es kann nicht sein, dass politische Eitelkeiten über sachliche Lösungen siegen“, meint abschließend der Fraktionssprecher und OB-Kandidat Oliver Rühl. „Wir werden uns weiterhin für eine Umsetzung der ISEK-Ziele in den Rezatauen einsetzen – notfalls mit einem neuen Antrag in der nächsten Sitzung. Die Rezatauen verdienen mehr als Beton und Blech.“
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