28.01.23 –

600 Watt Solarmodule mit Wechselrichter für 1000 Euro! So verspricht es die Werbung für Balkon - Solaranlagen. Weiter: Jährliche Kostenersparnis bis zu 240 Euro, in 4 Jahre hat sich das amortisiert. Und? Stimmt das?

Ja, aber es ist nur ein Teil der Wahrheit.

Zusätzliche Kosten von ca. 100 € hat man, wenn man einen neuen Zähler braucht. Alle Zähler, die bei einer Stromeinspeisung rückwärtslaufen, müssen ausgetauscht werden. Grob gesagt: schwarze Kästen müssen weg, graue sind meist okay.

Schöner finanzieller Nebeneffekt: Die Stadt Heilsbronn fördert ab dem 1. Januar 2023 Balkon-Solaranlagen. Sie zahlt 10% der Anschaffungskosten, max. 100 Euro pro Haushalt.

Technisch wichtig: Wechselrichter müssen das CE-Zeichen und vor allem das Zertifikat VDE AR-N4105 haben. Warum? Das hängt mit der Bürokratie zusammen, die zahlreich, aber nicht aufwendig ist. Wer eine PV-Anlage (egal ob groß oder klein) in Betrieb nehmen will, muss diese beim Stromgrundversorger (Netzbetreiber) anmelden. Der muss das genehmigen und dafür braucht man das Zertifikat. Der Grundversorger für Heilsbronn und Weiterdorf sind die Stadtwerke Heilsbronn, für die anderen Ortsteile von Heilsbronn ist die N-ergie zuständig. Außerdem muss die Anlage beim Marktstammdatenregister online angemeldet werden.

War da noch was? Ach ja: Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen müssen sich die Zustimmung einholen, beim Vermieter bzw. bei den Miteigentümern (einfache Mehrheit reicht).

Ansonsten produziert man den eigenen Strom – im kleinen Maßstab – aber immerhin. Getreu nach dem Motto: auch Kleinvieh macht Mist. Auch die ökologische Bilanz ist insgesamt positiv.

Fazit: Bei den hohen Strompreisen lohnt sich eine Solaranlage auf jeden Fall, sowohl finanziell als auch ökologisch.

Das sind die Ergebnisse unseres letzten Stammtisches. Dieser findet jeden dritten Freitag im Monat in unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet statt. Näheres finden Sie auf unserer Homepage: https://www.gruene-ansbach.de/vor-ort/heilsbronn/