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03.08.18 –
Pressemitteilung
Artenschwund stoppen
Herrieden. Die Artenvielfalt in Bayern geht rasant zurück. Dem Verzeichnis der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten mussten in den letzten Jahren zahlreiche neue Arten hinzugefügt werden. Selbst vor Jahren noch häufige "Allerweltsarten" der offenen Agrarlandschaft wie Feldlerche, Goldammer oder Grasfrosch mussten mittlerweile aufgenommen werden! Diese Entwicklung ist auch im Landkreis Ansbach nachzuvollziehen. Aus diesem Grund haben die vier Organisationen: Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Franken AbL, Bioland, der Bund Naturschutz und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gemeinsam den Europaabgeordneten Martin Häusling, selbst Biobauer und Agrarexperte für die Veranstaltung „Artenvielfalt in der Landwirtschaft erhalten“ nach Herrieden eingeladen.
Nach den einleitenden Worten des Landtagsabgeordneten Martin Stümpfig aus Feuchtwangen, begann der aus Hessen stammende Häusling, seinen Vortrag mit einer Frage an den vollbesetzten Saal: „Geht es auch anders? Kann man mit stabilen Systemen, gesunden Pflanzen, weniger Gift, mit Ökolandbau den Artenschwund stoppen?“ im nachfolgenden 60 minutigen Vortrag ging Häusling auch auf die Herausforderungen für die konventionelle und biologisch-wirtschaften Landwirte in Europa ein.
„Es ist höchste Zeit, das Gerangel um Minimalzugeständnisse für mehr Umwelt- und Naturschutz zu beenden und mutig die Trendwende auf dem Acker und im Stall einzuläuten! Es werden nicht nur „Schädlinge“ sondern auch Nützlinge durch Monokulturen und Gifteinsatz dezimiert.“ so Martin Häusling.
In der Diskussion wurde auch nochmal auf die vom bayerischen Landesamt für Umwelt schon im Jahr 2004 zentralen Gründe für den Artenschwund eingegangen, wie die anhaltende Intensivierung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und der galoppierende Flächenverbrauch für Straßen, Siedlung und Gewerbe. „Die bäuerliche Landwirtschaft ist ein Opfer dieser zukunftsfeindlichen Entwicklung.“ so Martin Häusling
„Die anstehenden Verhandlungen zur gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) bieten die Chance, die Rahmenbedingungen zu ändern.“ so Martin Häusling
Zur Diskussion um Bio oder Regional gibt es für Jürgen Schilling, von Bioland: „Regionales Bio. Da stehen nicht nur die Tiere in der Region, sondern auch das Futter kommt ohne lange Transport wege von hier. Jeder ist Verbraucher und kann mit seiner Kaufentscheidung für bayrische Bioprodukte dafür sorgen, dass die ökologischen Vorteile des Bioanbau in Bayern zum Tragen kommen.“
„Wir verlieren wertvolle landwirtschaftliche Strukturen, wenn die Politik nicht umsteuert“, so Isabella Hirsch, von der AbL Franken.
„80% der Gelder für die Landwirtschaft fließen an Großbetriebe mit großen Flächen und Monokulturen. Kleinteilige Betriebe mit vielfältigen Strukturen sind hier benachteiligt. Eine Landwirtschaft die Artenvielfalt schützt und gesunde regionale Lebensmittel herstellt, mit einem ausreichenden Einkommen für die Landwirtsfamilien muss das Ziel der Agrarpolitik sein. Wir haben die Verantwortung auch für die Generation nach uns“, so Hirsch
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